Vorrundenrückblick Teil 4 – 1. Herrenmannschaft

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1. Herrenmannschaft

Erinnert sich noch jemand an die Fußball-WM 2006, Vorrundenspiel gegen Polen? Blöde Frage eigentlich. Daher lieber andersrum: Wer sich nicht mehr daran erinnert, ist ein Frevler und Banause. 90 Minuten Sturmlauf auf ein Tor, doch die Pille ging nicht rein. Dann 93 Minute, Odonkor auf der rechten Seite, Flanke in den Sechzehner zu Neuville. „Und jetzt ist es da!“, schrie damals der vor Aufregung heisere Kommentator Steffen Simon. Und das Sommermärchen nahm seinen Anfang. Euphorie pur.
Warum ich diesen Ausflug in einen aus Tischtennisspieler-Sicht so simplen Sport unternehme? Ganz einfach, weil das, was zu Saisonbeginn mit unserer 1. Mannschaft in der Oberliga passiert ist, einen durchaus ähnlichen Charakter hat.
Aufsteiger-Team ohne Perspektive, zusammengewürfelte Mannschaft ohne Chance in der Oberliga, Söldnertruppe ohne Zusammenhalt? Viel wurde vor der Saison gemutmaßt und auch in den eigenen Reihen war trotz der Freude über den Aufstieg längst nicht jedem klar, wie sich die Mannschaft um Kapitän Oliver Küssner in der vierthöchsten Liga schlagen würde.
Dann der Auftakt gegen Wirges, ein Spiel, dessen Drehbuch wohl kein Hollywood-Schreiber besser hätte gestalten können. Aufholjagd nach 0:5-Rückstand, ein Yves Besier in Killer-Manier und ein Einzel von Neuzugang Manfredas Udra, das an Spannungsmomenten kaum zu überbieten war. Am Ende, 9:6 für Klein-Winternheim, doch was viel wichtiger war als die zwei Punkte gegen den Abstieg, war die Euphorie, die durch dieses Spiel entstand. Sowohl in der Mannschaft selbst als auch bei Vereinskollegen und Fans. Dann folgten drei Punkte aus den rheinhessischen Derbys und ein recht klarer Sieg gegen Mündersbach – und den meisten war nun spätestens klar: Der RSV Klein-Winternheim kann sich in der Oberliga behaupten. Und – zumindest für mich noch wichtiger als die guten Resultate war der Umstand, dass aus der Mannschaft eine Einheit entstand, die ich in dieser Form nicht für möglich gehalten hätte.
Ein Manfredas, der an Kerb Federweißen verkauft, ein Team, das nach einem Spiel nochmal nach Wiesbaden in einen Club fährt und dort Party macht, all das sind Dinge, die zeigen, dass hier scheinbar nicht alles falsch gemacht wurde.

Nun ist die Vorrunde vorbei, die Mannschaft überwintert mit 11:7 Punkten auf Platz vier. Dennoch lautet das Ziel noch immer ganz klar: Klassenerhalt. Denn der Überraschungsmoment ist nun nicht mehr vorhanden. Die Gegner sind gewarnt und unsere Jungs müssen sich mit dieser neuen Situation zurechtfinden und ihre Leistungen halten oder noch verbessern. Dass das gelingen kann, steht außer Frage. Was zählt, ist hierbei auch die Unterstützung durch das Publikum. Denn auch das ist klar: Was Zuschauerzahlen und „Feuer“ in der Halle anbelangt, ist der RSV ganz weit vorn. Das soll so bleiben.
Deswegen freue ich mich auf eine spannende Rückrunde mit vielen weiteren Topspielen und einem hoffentlich zuckersüßen Happy End!

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und einen tollen Start ins Jahr 2012!

Euer
Steffen