Julia Meng fährt zu Top 48!

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RSV-Nachwuchstalent Julia Meng fährt als Vertreterin des Rheinhessischen Tischtennisverbandes zum DTTB Top 48-Turnier, bei dem die 48 besten A-Schülerinnen Deutschlands aufeinandertreffen. Ihr Ticket sicherte sich die 13-Jährige durch einen souveränen Auftritt bei den RTTV-Rangliste, bei der sie ohne Niederlage blieb und ihre größte Konkurrentin und Dauerrivalin Valerie Smeljanksi mit 3:1 in die Schranken verweisen konnte.
Ebenfalls rheinhessischer Ranglistensieger wurde der zehn Jahre alte Johann Schellenberg, der sich bei den C-Schülern überhaupt keine Blöße gab und das Turnier dominant – ohne Satzverlust (!) – gewann.
Den zweiten Platz in der Jugendkonkurrenz belegte Henrik Brusenbauch, der sich bei seinem starken Turnierauftritt lediglich dem späteren Sieger Nicolas Flügel (TV Leiselheim) geschlagen geben musste. Knapp das Treppchen verpasst hat Leon Görg, der sich in seinem ersten Jahr bei der Jugend direkt einen beachtlichen vierten Platz erspielte.
Die Bronzemedaille errang Florian Schellenberg bei den A-Schülern. Der 13-Jährige unterlag lediglich zwei älteren Spielern und schaffte es als einziger, den späteren Sieger Max Bury (Mainz 05) an den Rande einer Niederlage zu bringen.

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RSV-Mitglieder zu Gast in Frankreich

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Am letzten Juniwochenende sind 26 Vereinsmitglieder aus den Jugend,- Herren- und Damenmannschaften des RSV der Einladung des französischen Tischtennisclubs „Amiens Sport TT“ in die Picardie, 140 Kilometer nördlich von Paris, gefolgt.
Zum Gedenken an die Schrecken des Ersten Weltkriegs hatten die französischen Gastgeber ein dreitägiges Programm vorbereitet. Neben der Geschichte sollte dabei auch der Sport nicht zu kurz kommen.
Am späten Freitagabend wurde die Gruppe des RSV nach einer siebenstündigen Autofahrt mit großer Gastfreundschaft empfangen und mit lokalen Leckereien gestärkt. Während das Frauenfußballspiel Deutschland gegen Frankreich im Vereinsheim übertragen wurde und die Kinder schon an die Platten verschwanden, waren sprachliche Barrieren schnell überwunden und die Müdigkeit der langen Anreise verflogen.
Der Samstag begann bei wunderschönem Wetter mit einem gemeinsamen, ausgiebigen Frühstück. Der Tag war der Erkundung der Stadt gewidmet, deren Höhepunkt die Kathedrale darstellte. Das gotische Bauwerk ist Teil des UNESCO-Welterbes und besitzt das höchste Mittelschiffgebäude aller französischen Kathedralen mit einer Höhe von 42,30 Metern.
Am Nachmittag wurden zunächst Geschenke ausgetauscht, danach startete das deutsch-französische Tischtennis-Turnier. Obwohl Fairness und Spaß im Vordergrund standen, wurde um jeden Punkt hart gekämpft. Die beiden Youngsters des RSV, Nicolas Brusenbauch und David Schöne, die in der Oberliga Südwest spielen, konnten sich bis ins Halbfinale kämpfen. Jeder Ball wurde von den Klein-Winternheimer Spielern und Fans mit tosendem Beifall bejubelt, am Ende mussten sich beide jedoch ihren französischen Konkurrenten beugen.
In der Abenddämmerung begaben sich die beiden Vereine auf den Platz vor die Kathedrale, an dem ein eindrucksvolles Lichtspektakel stattfand. Unter sternenklarem Himmel wurde die Kathedrale bunt beleuchtet. Die verschiedenen Ornamente und Verzierungen des Bauwerkes wurden farblich hervorgehoben und damit die architektonische Kunst des Bauwerkes betont. Die Romantik der Stadt gepaart mit den französischen Delikatessen ließen rasch den eigentlich ernsten Anlass des deutsch-französischen Aufeinandertreffens vergessen.
Am Sonntag war erster Halt der historischen Tour das Neufundlanddenkmal. Es wurde errichtet zur Erinnerung an die Opfer der Soldaten aus Neufundland, die während des Ersten  Weltkrieges für das britische Königreich gekämpft hatten. Am 1. Juli 1916, der den Beginn der Schlacht an der Somme markiert, überlebten von den 801 Neufundländern nur 68 Männer die ersten 30 Minuten der Schlacht. Gut erhaltene Schützengräben und drei Friedhöfe mit über 600 Gräbern erinnern an die verlustreichen Kämpfe.
Die nächste Station führte zunächst an den Ulster Tower, der zu Ehren von 5500 irischen Soldaten errichtet wurde, die ebenfalls am 1. Juli im französisch-deutschen Kreuzfeuer gefallen waren. Nicht weit entfernt konnte das größte britische Kriegsdenkmal der Welt besichtigt werden, das wie der Ulster Turm in der Kommune Thiepval liegt. Auf dem 16-säuligen und 45 Meter hohen Bauwerk sind die Namen von 72000 gefallenen südafrikanischen und britischen Soldaten eingraviert.
Der Krater von Lochnagar erinnert mit einem Durchmesser von 100 Metern und 21 Meter Tiefe eher an einen Meteoriteneinschlag. Doch in Wirklichkeit markiert der beeindruckende Krater den Anfang der Schlacht an der Somme. Er ist das Resultat von 26,8 Tonnen Sprengstoff, die eine britische Spezialeinheit unter der deutschen Front platziert hatte. Nach der Besichtigung der Schlachtfelder, Friedhöfe und Denkmäler kamen alle deutschen und französischen Spieler auf dem deutschen Friedhof zusammen, um in einer Schweigeminute den Gefallenen zu gedenken. Allein die Schlacht an der Somme kostete über eine Million Soldaten das Leben und ging als verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkrieges in die Geschichtsbücher ein.
Umso wichtiger ist es, dass Nationen, die sich vor 100 Jahren feindlich gegenüberstanden, heute freundschaftlich zusammenkommen und den internationalen Austausch fördern und stärken. Der französische Tischtennisclub hat in den drei Tagen ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die sie entgegenbrachten, machten den Abschied schwer.
Selbstverständlich folgte eine Gegeneinladung für das kommende Jahr, in dem Rheinhessen sein 200-jähriges Jubiläum feiert. Die Tischtennisabteilung des RSV freut sich, die französischen Sportfreunde in unserer Region begrüßen zu dürfen, um die Freundschaft der Clubs fortzuführen.

Von
Alexander Schmelzeis

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Drei Titel für RSV-Nachwuchs bei Kreisranglisten

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Aller guten Dinge sind drei. Das dachten sich wohl auch die Schüler und Jugendlichen des RSV Klein-Winternheim. Bei den Kreisranglisten, die traditionell in der Haybachhalle ausgetragen werden und in diesem Jahr eine rekordverdächtige Teilnehmerzahl von über 120 Spielern verzeichnen konnten, schafften es gleich drei vielversprechende Talente aus Klein-Winternheim ganz oben aufs Treppchen.

Bei den Jugendlichen setzte sich Bezirksligaspieler Leon Schneider (16) ein wenig überraschend ohne Niederlage durch und verwies dabei seine beiden Teamkollegen Leon Görg und Lenni Meier auf die Plätze drei und vier. Zweiter wurde Jan-Philipp Sunnus von der SG Bodenheim/Gau-Bischofsheim.

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Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden darüber hinaus Julia Meng bei den A-Schülerinnen und Johann Schellenberg bei den C-Schülern, die sich ohne Probleme gegen ihre Konkurrenz durchsetzten.

Den zweiten Platz errang Florian Schellenberg bei den A-Schülern. Außerdem schaffte es Paul Hermans auf Platz 12 bei der Jugend, Marc Bauer wurde Achter bei den A-Schülern und Ilyes Mißkampf erreichte bei den B-Schülern nach guter Leistung die Zwischenrunde.

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RSV-Jugend wird Dritter bei Regionsmeisterschaften

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Die Jugendmannschaft des RSV hat bei den Mannschaftsmeisterschaften der Region 7 in Saarlouis den dritten Platz erreicht. Gegen den haushohen Turnierfavoriten und späteren Sieger TTC Wirges sowie gegen die TSG Kaiserslautern unterlagen die Klein-Winternheimer deutlich mit 1:6, gegen den vierten Teilnehmer DJK Saarlouis-Roden erkämpften sich die Jungs ein verdientes 5:5-Remis. Aufgrund des besseren Spielverhältnisses reichte das am Ende für die Bronzemedaille für David Schöne, Leon Görg, Leon Schneider und Leonard Meier.

„Mit geringer Erwartungshaltung“, sagt Mannschaftskapitän David Schöne, sei man in das erste Match gestartet, in dem es direkt gegen die Übermannschaft aus Wirges ging. Den einzigen Punkt holten Schöne und Leon Görg im Doppel, das sie mit 3:2 Sätzen für sich entschieden. Danach war nicht mehr viel drin. David kassierte vorne eine 1:3 und 0:3 Niederlage gegen die starken Spieler Güll und Häusler. „Mein Spiel gegen Christian Güll war auf absoluter Augenhöhe, denn wir sind ja gleich groß“, fasste der RSV-Kapitän seinen Auftritt im Nachhinein zusammen. Lediglich Lenni Meier schnupperte an einem Sieg im Einzel, verlor aber im Entscheidungssatz gegen den Wirgeser Braun.

Auch im Spiel gegen die TSG Kaiserslautern waren es David Schöne und Leon Görg, die für den Ehrenpunkt sorgten. Allerdings war die Partie deutlich knapper, als das Resultat am Ende widerspiegelt. Denn gleich dreimal unterlagen die Klein-Winternheimer erst im Entscheidungssatz (zweimal Schöne, einmal Meier), und auch Leon Schneider hatte bei seiner 1:3-Niederlage durchaus Chancen auf den Sieg. „Da wäre mehr drin gewesen, der Spielstand sieht klarer aus, als es war“, findet auch David Schöne.

Das letzte Spiel brachte dann noch einmal volle Spannung für alle Beteiligten. Während Schöne/Görg im Doppel erstmals patzten, holten Meier/Schneider dafür einen unerwarteten Sieg. In den folgenden meist sehr engen Partien konnte jeder Spieler des Teams einen weiteren Punkt zum Gesamtergebnis von 5:5 beisteuern.

Insgesamt ein akzeptables Ergebnis für die RSV-Jungs und der Abschluss einer erfolgreichen Saison, die mit der Meisterschaft in der Verbandsjugendklasse ihren Höhepunkt hatte. Besonders kurios: Am Ende der Spielzeit standen sowohl der vor der Saison als klarer Favorit gehandelte FSV Mainz 05 und der RSV mit gleicher Punktzahl und gleicher Spieldifferenz da. Der RSV mit 124:24 Spielen, die Mainzer mit 125:25. Da jedoch in einem solchen Fall zunächst die Satzdifferenz zählt und die zugunsten der Klein-Winternheimer ausfiel, konnte am Ende die Meisterschaft, die vielleicht knappste in der Geschichte der Verbandsjungendklasse, gefeiert werden.

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RSV verpflichtet 17-jährigen US-Amerikaner

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Chase Bockoven lautet der klangvolle Name des 17 Jahre alten Nachwuchstalents aus Acton, Massachusetts, das in der kommenden Spielzeit die frisch in die Verbandsoberliga aufgestiegene 2. Herrenmannschaft des RSV Klein-Winternheim als Spitzenspieler verstärken wird.
Chase zählt in seiner Altersklasse zu den Topspielern in den Vereinigten Staaten. „Ich habe angefangen, als ich sieben Jahre alt war“, sagt Chase, „ich habe mit meinem Vater und meinem Bruder in der Garage gespielt, wo wir einen Tisch aufgebaut hatten“. Chase‘ Vater Ralph – selbst in jüngeren Jahren ein erfolgreicher Spieler – erkannte schnell das Talent seines Sohnes und begann, ihn regelmäßig zu trainieren. Erste Turniererfahrung sammelte Chase bei den Eastern Open Championships. Als größten Wendepunkt in seiner noch jungen Karriere bezeichnet der Jugendliche den Moment, als er zum ersten Mal auf den deutschen Tischtennisprofi Thomas Keinath traf. Über einen gemeinsamen Freund stellte Chase den Kontakt zu dem zweifachen US Open-Gewinner her, der ihn 2011 zum ersten Mal für eine mehrwöchige Trainingseinheit nach Deutschland holte. „Als ich zurückkam, war ich viel stärker und schaffte es bis in die Top 20 in den USA“, sagt Bockoven. Bei Auswahlspielen für die Junior-Nationalmannschaft scheiterte er nur knapp. Trainert wurde er auch vom ehemaligen Weltmeister Stellan Bengtsson aus Schweden. Als seine größten Stärken bezeichnet Chase seinen Aufschlag und das Blockspiel mit früher Ballannahme nah am Tisch.
Wenn er nicht gerade an der Platte steht, verbringt Chase gerne viel Zeit mit seinen Freunden, spielt Videospiele, schaut TV-Serien wie Lost, Breaking Bad oder Game of Thrones oder übt sich in anderen Sportarten wie Tennis oder Golf. Dennoch sind seine Prioritäten klar definiert: „Tischtennis ist meine große Leidenschaft, und ich liebe es, viel und hart zu trainieren.“

Chase, herzlich willkommen im RSV Klein-Winternheim!

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Neuzugänge für 1. und 2. Mannschaft!

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Der RSV Klein-Winternheim freut sich über zwei Neuzugänge für die kommende Saison 2015/16.

Bernhard Ilchev, der bislang für den TV Leiselheim in der Regionalliga aufgeschlagen hat, wird die 1. Herrenmannschaft in der Oberliga verstärken. Der 50-Jährige ehemalige Bundesligaspieler und Deutsche Meister ist damit der erste Abwehrspieler im RSV Klein-Winternheim. Bernhard wird im mittleren Paarkreuz zum Einsatz kommen, wo man sich von dem Defensivspezialisten wichtige Punkte erhofft. „Von ihm können unsere jungen Spieler und natürlich auch unsere Zuschauer enorm profitieren – denn Abwehr ist immer spektakulär“, sagt Pressesprecher Steffen Nagel.

Zweiter Neuzugang ist Alexander Schmelzeis, der von der TGM Budenheim zum Haybach-Club wechselt. In der Verbandsliga erspielte sich der 21-jährige Student im vorderen und mittleren Paarkreuz eine 20:19-Bilanz. Alex wird die frisch in die Verbandsoberliga aufgestiegene 2. Herrenmannschaft des RSV verstärken. „Er ist jung, ehrgeizig und passt auch menschlich absolut in unsere junge Mannschaft“, erklärt Nagel die Hintergründe für die Verpflichtung.

Bernhard und Alex, herzlich willkommen im RSV Klein-Winternheim!

Den Verein verlassen hat leider Friedrich Sauer, der aus privaten Gründen im Tischtennis kürzertreten will. Der RSV wünscht seinem ehemaligen Zweitmannschaft-Spitzenspieler, der maßgeblich zu den beiden Aufstiegen der vergangenen Jahre beigetragen hat, alles Gute für die Zukunft.

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Der Zug war pünktlich

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Wo beginnen? Am Anfang. Das war vor etwa zehn oder zwanzig Jahren. Ich saß mit Yves auf der Wohnzimmercouch, draußen war es richtig ungemütlich, Schnee, Sturm und Steffen Hagel wüteten, doch wir saßen im Warmen, teilten uns einen Mettigel und tranken heißen Pfefferminztee. Wir lasen „Der Besuch der alten Dame“ vom großen Dürrenmatt, noch ganz analog in einem „Buch“ – ein mobiles Endgerät alter Zeit, dessen bisweiligen Gebrauch ich auch der Candy-Crush-Generation aus der zweiten Mannschaft empfehle –, und waren ganz hingerissen von der spannenden Geschichte: Die alte, reiche Dame besucht ihre heruntergekommene Heimatstadt, ist kaum der Eisenbahn entstiegen, da wird sie schon um Hilfe monetärer Art gebeten, und da verspricht sie tatsächlich, jeden Bürger reich zu machen – sofern man sich bereit erkläre, im Gegenzug einen ganz bestimmten Bürger zu töten: denjenigen, der sie einst furchtbar betrog.

Yves war damals hochschwanger mit Marco, und er ahnte noch nicht, dass ich ihn einen Monat später, die Vaterschaft leugnend, Kopf über Hals verlassen würde, um mit Chen Zhibin eine Eisdiele in Weitefeld-Langenbach zu eröffnen. Yves schrie mir wütend hinterher: „Wirges! Wirges!“, doch ich war nicht zu halten.

Seitdem sind viele Winter und Sommer vergangen, Tränen und Netzroller gerollt; ich kehrte bald heim nach Klein-Winternheim, Yves dagegen zog sich infolge einiger körperlicher wie seelischer Verletzungen zurück und ließ sich lediglich über die Presse hin und wieder bissig über den desolaten Zustand der aktuellen Mannschaft aus. In der Tat darbte das Team, ausgelaugt, unzuverlässig, satt. Vor dem abschließenden Heimspiel gegen Heusweiler war die Personallage derart brenzlig, dass Teilzeitallergiker Marco mit bitterer Miene, einen tiefen Schluck aus seinem Milchglas nehmend, zum Telefonhörer griff.

Der Zug war pünktlich. Am späten Nachmittag erreichte Yves den alten, baufälligen Bahnhof in Klein-Winternheim. Unsere Blicke kreuzten sich. In seinem lag Hass. Meinen konnte ich nicht sehen. Der lange Marsch zur Halle; Bryans Blasmusik wurde durch Chen Zhibin und seine dröhnenden Paukenschläge übertönt. Die Begrüßung von Manager Claus B.: „…leider das letzte Spiel von David…haben ihn sehr geschätzt, gleichwohl…wo gehobelt wird, da fallen Späne…Auge um Auge…Tod oder Gladiolen…“, und so weiter. Ich schnaufte. Einige meiner Haare standen zu Berge. Vereinzelt sträubten sich Restposten im Nacken.

Dann eine erste Attacke. Der kleine David schoss Bälle in meine Richtung. Ich zuckte. Chen Zhibin haute mir mit seinem Paukenschläger auf die Rübe. Ich weinte. Nicolas kratzte. Ich kratzte zurück. „Du bist im Opferdoppel“, hörte ich eine tiefe Stimme sagen, ein diabolisches Grinsen auf dem Gesicht. Ich war starr vor Schreck. Immerhin war auch Nicolas schon so angekratzt, dass er kaum mehr spielen konnte.

Yves hielt seinen Teil der Abmachung und gewann. Marco und der kleine David präsentierten sich in Bestform, Hyänen, nach meinen Stammplatz im mittleren Paarkreuz heischend. 9:6 für uns. Ich winselte um Gnade. „Kein Erbarmen!“, keifte Yves und verteilte Mistgabeln und Fackeln an die Zuschauer. Matthias, mein einziger Freund in dieser Welt, war nicht gekommen. Ich sah, dass es zu spät war. Dass mich kein Time Out retten würde, keine Handtuchpause, kein verdeckter Aufschlag. Dass die Welt, wie ich sie kannte, aus den Fugen geraten war. Dass ich zum letzten Mal – stolz – das RSV-Trikot, den Haybachlachs auf der Brust getragen hatte.

Der Tag war gekommen: Es war Zeit zu gehen.

Von
David Weber

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Zweite Mannschaft steigt in Verbandsoberliga auf!

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Nun ist es amtlich: Bereits drei Spieltage vor Saisonende ist die 2. Tischtennis-Herrenmannschaft des RSV Klein-Winternheim Meister der Verbandsliga Rheinhessen. Damit steigt das Team von Kapitän David Schöne in die Verbandsoberliga auf und wird damit nächste Saison nur eine Liga tiefer spielen als die 1. Herrenmannschaft (Oberliga). Dass die Sektkorken bereits vor dem nächsten Spiel des RSV gegen Gau-Odernheim knallen, liegt an der Niederlage des direkten Konkurrenten TSV Wackernheim am vergangenen Wochenende. Mit nun acht Minuspunkten haben die Wackernheimer keine Chance mehr, den Tabellenführer aus Klein-Winternheim noch einzuholen. Damit gelang den RSV-Spielern als Aufsteiger der direkte Durchmarsch in die nächsthöhere Spielklasse.
Mit 38:0 Punkten war das junge Team, in dem gleich fünf RSV-Eigengewächse spielen, die absolut dominante Mannschaft der Liga. Das spiegelt sich auch in den Einzelbilanzen wider: Friedrich Sauer (26:1 Einzelsiege) und Marco Gottwald (13:0) führen die Liste der besten Spieler an, Sebastian Strauß steht mit einer 26:2-Bilanz derzeit auf Rang zehn.
Neben Routinier Friedrich Sauer spielten David Schöne (17), Henrik Brusenbauch (17), Sebastian Strauß (24), Florian Oehme (19) und Matthias Becker (20) erfolgreich in der zweiten Mannschaft. Mit entscheidend für den Erfolg war jedoch auch der Einsatz der beiden Oberliga-Spieler David Weber (Vorrunde) und Marco Gottwald (Rückrunde), die sich nicht zu schade waren, so lange wie möglich ihren Teil im Team dazu beizutragen, dass am Ende die Meisterschaft gefeiert werden konnte.
Der RSV Klein-Winternheim gratuliert der zweiten Mannschaft ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg!

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Frühstückshunger im Bordbistro

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Wir haben nur wenig Zeit, weil ich gleich in Urlaub fahre: Einmal im Jahr Robinson Club auf Madeira, das muss einfach sein. Ich hatte ja vorgeschlagen, dass die Mannschaft den Text zusammen schreibt, bei einer dampfenden Tasse Tee, noch im Feriendomizil in Albersweiler. Erste Wortmeldung von Matthias: „Ist Z ein Buchstabe oder eine Zahl?“. Idee dann wieder verworfen. Zumal sich das vordere Paarkreuz nicht im Geringsten am Gedankenprozess beteiligte, sondern mit der Sackkarre eifrig Bierkästen ins Wohnzimmer fuhr. Ich verkroch mich ins Schlafzimmer und machte es mir mit einer Wärmflasche im Bett bequem. Irgendwann verändert sich der Lebensstil: Bei mir heißt es schon länger Magerquark und Dinkelbratlinge statt Likörpralinen und Sekterdbeeren. So ein Schluck- und Spuckspecht dagegen wie, ich sage mal: unser subäquatorialer Freund, der weiß ja noch nicht mal, dass nicht zwangsläufig jedes Korn zu Korn verarbeitet wird. Der 9:5-Sieg in Albersweiler jedenfalls wurde gefeiert wie zwei gegnerische Fehlaufschläge hintereinander: ekstatisch und oberkörperfrei.

Am nächsten Morgen karge Stimmung am Frühstückstisch. Glasige Blicke begegnetem meinem wachen Auge, das immer wieder über den Tisch wanderte, auf der Suche nach leeren Tellerchen, die ich, sobald ich eines sah, mit einem weiteren belegten Brötchen füllte. Ich schmierte um mein Leben. „Wursthunger!“, blökte Marco, wenn ich nicht hinterher kam. „Durst!“, brüllte Nicolas, wenn das Saftglas schon wieder leer war. Doch genug der einleitenden Worte. Wer zu lange ausholt, wird eingeholt: mindestens von der Vergangenheit. Deswegen jetzt mal zum Punkt kommen: In Kaiserslautern haben wir später 6:9 verloren.

Ich bin ja der Meinung, dass so viele Verrückte wie im Tischtennis sonst nur in Schießsportgruppen, im Vatikan und der CSU anzutreffen sind (Überschneidungsgefahr). Dieser fanatische Ehrgeiz, der starre Blick, das Rumgemurmele mit sich selbst, dann: ein markanter Schrei!, zack, Punkt gemacht, zum Handtuch. Glücklicherweise ist mir jedoch klar geworden, dass man hier mehr fürs Leben lernen kann als in der Schule und bei ICQ (da fällt mir ein: Irgendwie ist keiner mehr online. Hallo? Ich bin immer nachmittags da (auch wenn da Away steht;))).

Mündliche Prüfungen etwa werden mit unserem Vorwissen zum Spaziergang. Nach jeder richtigen Antwort ein sattes „Allez!“, die Prüferin fixieren, Faust machen, dann eine kleine Runde durch den Raum. Oder nach falschen Antworten eben „Macht nichts! Jetzt bist du dran! Dein Thema!“ oder wahlweise „Erbärmlich! Unfassbar!“, und schließlich, wenn gar nichts mehr geht, gegen den Tisch treten. Dazwischen dem Prüfer versichern, dass man es eigentlich viel besser könne und dieses Gespräch wirklich niemals verlieren dürfe! Einfach nur lächerlich, wie man sich hier präsentiere. Laut lachen. Am Ende den Handschlag verweigern. „Unsportlich!“ schreien.

Die Spielverläufe kann man hier und hier nachgucken. Die meisten von uns waren in fantastischer Verfassung. Trotz allem. Marco zum Beispiel: Hatte ich zur Winterpause noch prognostiziert, selbst die zweite Mannschaft werde wohl bloß dämpfende Durchgangsstation auf dem Weg ins absolute Tischtennisprekariat sein, muss ich jetzt revidieren: Es ist wie bei Udo Jürgens; man denkt, er sei tot, und dann gibt es nächstes Jahr die große Comebacktournee. Der hatte übrigens selbst mit zweiundvierzig noch mehr Esprit als mancher 18-jähriger

Von
David Weber

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Die RSV-Eisenbahn macht morbid

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In China feiern sie ja erst im Januar oder Februar das Neujahrsfest „Pinyin“. Ich erwähne an dieser Stelle gerne, dass diesem Umstand die Umstellung vom traditionellen Lunisolarkalender auf den gregorianischen zugrunde liegt, die sich 1911 vollzog – in dem Jahr also, in dem Chen Zhibin in einer kleinen Arbeiterkate in der Wassergasse, nur einen Schlägerwurf von der Haybachhalle entfernt, geboren wurde. Sein Vater, der ebenfalls Sven Säbel hieß, war Drechsler, ansonsten aber ein feiner Kerl.

In diesem Jahr, 2015, fiel das Pinyin auf den 19. Februar. Es ist das Jahr des Schnitzels oder Schafs, und jetzt hat es endlich begonnen. Man mag behaupten, die Verbindung sei an den Haaren herbeigezogen, wogegen ich einwende: Woher nehmen, wenn nicht stehlen?, und daran festhalte: Es ist kein Zufall, dass an diesem Wochenende auch für den RSV Klein-Winternheim das neue Jahr erst so richtig begonnen hat. Mit zwei Siegen beim TVB Nassau (9:7) und beim VfR Simmern (9:6) haben wir uns nicht nur aus der Abstiegszone geschupft. „Wir sind jetzt sogar auf den Campingplätzen“, frohlockt Mannschaftssprecher Yves B.

In Nassau kamen wir besser als der Gegner mit der ungewohnten Situation zurecht: Der Weltverband hatte den TVB zu einem Geisterspiel verurteilt, wahrscheinlich wegen einer kleinen Unsportlichkeit aus Mannschaftskreisen. Zuschauer waren also nicht zugelassen. Unbeeindruckt: Familie Küssner. „Wir sind Allesfahrer und lassen uns doch nicht von so einem lächerlichen Verbot aufhalten“, lachten die Kuttenträger. „Ich habe gesagt, dass ich der Elektriker bin, und meine Frau, dass sie letztes Mal ihre Brille vergessen hätte und gerne noch mal kurz nachschauen würde“, berichtet Vater Küssner, „es ging fast zu einfach, unsere Pyrotechnik war auch kein Problem“. Auf der Tribüne habe man zwei ebenfalls eingeschleuste Nassauer schnell in den Griff bekommen. Ein kräftiges „Hurra, Hurra, Klein-Winternheim ist da“, und schon seien die Burschen vom Land ganz leise geworden, hätten stattdessen Flächenmaße verglichen (wieviel Ar sind ein Hektar? Und in Diemat ausgedrückt?).

Aufm Platz lief es ziemlich genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten: zwei Doppel am Anfang, drei vorne, einer in der Mitte, zwei hinten, und dann noch ein Doppel. David und ich (what? *feeling confused*) gaben 2:0´s her, aber nicht so schlimm. Matchwinner war Marco G., der zweimal gewann und mit dem besten Doppelspieler zwischen Ober- und Nieder-Olm, David S., auch das wichtige Doppel drei holte. Das Wort „Doppel“ ist eben oft gefallen. Doppel, Doppel, Doppel. Doppel.

Am Sonntag war´s schöner. Erstens war der Gegner sympathisch, zweitens war ein bisschen Atmosphäre, drittens Oliver und Yves statt Marco und David S. dabei, und diesen Tauschhandel würde ich auf allen Wochenmärkten dieser Welt eingehen und noch ein Kaninchenfell drauflegen. Diesmal gewannen wir das Doppel drei nicht, holten aber vorne vier Punkte und hinten drei. Matchwinner war meines Erachtens klarerweise ich, aber es verbietet sich natürlich, das selbst zu schreiben, und so wird mein Glanz mal wieder, mal wieder! unter den Tisch gekehrt. Vor mir selbst stehe ich allerdings so gut da wie nie zuvor.

Übrigens: Die Zuschauerzahl in Nassau wurde nachträglich auf fünfzehn Schaulustige erhöht. Denn: Auf dem Vorplatz der Halle hatte der lokale Rotaryclub einen Würstchenstand installiert. „Und die Herrschaften sind alle bei uns auf der Toilette gewesen“, berichteten die TVB-Offiziellen. „Die Faszination an unserem Sport ist ungebrochen“. In diesem Sinne: Frohes Neues.

Von
David Weber

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