Oh, wie schön ist Klein-Winternheim

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Draußen regnet es. Ich sitze mit einem Kräuterteetee am Schreibtisch, mache ein bisschen Aufschlagrückschlagtraining, wenn ihr versteht, was ich meine, und lese mein Lieblingsbuch von Janosch : Oh, wie schön ist Klein-Winternheim. Ihr kennt es sicher , für den Nintendoleistungskurs aus der zweiten Mannschaft kurz die Message : In Klein-Winternheim ist es am schönsten.

Wenn ich daran denke, die bunte RSV-Chronik jetzt um ein weiteres Jahr zu erweitern, fühle ich mich wie Matthias B. (« Der Spaß steht im Vordergrund ») in Erwartung eines Rollaufschlags : überfordert. Du lieber Himmel war wieder viel los ! Während in den anderen « Mannschaften » glücklicherweise gar nichts passiert ist, war die Oberligasaison mal wieder so aufregend wie eine Fußgängerampel : eben noch grün, dann wieder rot ; ob sie wieder grün wird ? Und wann ? Wie gerne habe ich mit der zweiten Mannschaft damals die Brettspielversion für Einsteiger gespielt, stundenlang (David S : « Als nächstes kommt grün, da lege ich mich jetzt fest! »). Das waren noch Zeiten.

Am Ende der Saison waren auf jeden Fall die Vereinsmeisterschaften, und am besten fangen wir damit an, weil ich es als einziger Spieler sowohl im Einzel als auch im Doppel aufs Podest geschafft habe. Respekt ! Abgerundet durch den abendlichen Erfolg bei der Fußballvereinsmeisterschaft (1. Platz) war es für mich wie für Marco G. Pfingsten mit einer Rolle Zehn-Prozent-Gutscheine von Burger King in der Tasche : ein gelungenes Wochenende.

Viele konnten leider nicht : Yves verletzt, David S. und Henrik (« yvest « ), Marco G. verhindert (« An Samstagen bin ich leider mit Schnitzelessen ausgelastet. Das ist bekannt»), Nicolas Brusenbruch entschuldigt (« Ich konnte leider wegen einer beliebigen Ausrede nicht teilnehmen. ») und Matze B. (Schade, da wäre was drin gewesen!). Gerade habe ich gedacht, dass ich auch Florian Oe. mal erwähnen müsste, und da ist mir ein schönes Oxymoron eingefallen : Er ist der Spitzenspieler der zweiten Mannschaft . Immerhin Chen Zhibin hatte mir persönlich abgesagt (« Wer sind Sie. Warum rufen Sie mich dauernd an. Hören Sie auf mich zu belästigen. Und warum sollte ich mit Ihnen meinen Namen tauschen ? »). Roman B. gewann. « Wenn uns das jemand vorher gesagt hätte, hätten wir schallend gelacht », staunten Claus. B und Ex-Vize Steffen N. nicht schlecht. « Aber es hat uns niemand gesagt. »

Ich gönne Roman den Titel auf jeden Fall sehr. Klar, man könnte natürlich sagen, dass es nicht die feine Art ist, das Spiel gegen mich mit einem « Hey schau mal ein Vogel ! »-Aufschlag zu beenden, aber was soll´s. Ich gönne ihm den Titel sehr. Klar, es ist natürlich schöner, wenn man es still genießt und nicht den ganzen Abend mit Marco G. herumpoltert « Ich bin Vereinsmeister ! » « Ich war Schnitzel essen ! » « Ich bin Schnitzelmeister ! » « Ich bin Vereinsschnitzel ! » – so ging das den ganzen Abend hin und her. Aber ich gönne den beiden ihre Erfolge.

In der Oberliga haben wir uns dieses Jahr locker gehalten. Wenn man einige Niederlagen rausrechnet, habe ich auch dieses Jahr die beste Bilanz gespielt. Bei mir läuft es einfach. Einziger Wermutstropfen : die Platzwunde, die ich mir vom Zusehen eines Verbandsligaspiels zugezogen habe. Gott sei Dank ist der Name Programm ; man ist dort für solche Fälle vorbereitet.

Mein persönliches außersportliches Highlight war ein Mittagessen bei Familie Brusenbach. « Würdest du schon mal das Badewasser einlassen, Nicolas ? » Dann haben Henrik und Nicolas – ich lüge nicht – eine Nudelskulptur in Höhe von Roman B. verputzt. Ich weiß aus Gemeindekreisen, dass die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche zwischen Klein-Winternheim und Nieder-Olm darauf verwendet wird, Spaghetti für die beiden anzubauen. Ich könnte mir vorstellen, dass mir das schließlich doch noch einen Job ermöglicht : Irgendjemand muss sich ja um die Bolognesebeete kümmern.

Das nächste Jahr wird wahrscheinlich noch besser : Ich habe gehört, dass Chen Zhibin vielleicht wieder mitmacht. Nach der Veröffentlichung seiner Chen Zhibiografie (« Chen Zhibin dann mal weg ») und deren Verfilmung mit Chen Zhibin als Chen Zhibin und mir als dem jungen Chen Zhibin hat er wieder mehr Zeit. Nicht der Erwähnung wert scheint mir der Wechsel von Sebastian S. Sebastian wechselt die Vereine wie ich meine Unterwäsche : bisweilen. Der Kenner aber wittert bereits den narrativen Bogenschlag. Ich zitiere aus Wikipedia : « Die Geschichte ermöglicht den Rezipienten eine neue Perspektive auf das eigene Zuhause. Erst aus der Distanz wird begriffen, dass das eigene Zuhause schöner ist, als es von Nahem erscheint. ». Also, macht´s gut, ich muss zum Schattentraining.

Von David Weber